01. Dezember 2015
Patrick Kurtz, Inhaber der Kurtz Detektei München, gab der Reporterin Monika Werner im Sommer 2015 ein interaktives Radiointerview. Nachfolgend finden Sie eine Abschrift von Teil 1 dieses Beitrages.
Moderation: "Wenn Sie an Privatdetektive denken, was haben Sie da für ein Bild vor sich? Das Bild, das mir sofort vor Augen kommt, ist das von Sherlock Holmes mit Pfeife und Hut – ein komischer Hut war das damals, so eine karierte Kappe. Aber wie arbeiten Detektive heute und wie sehen sie aus? Monika Werner wollte das wissen und ist heute bei der Kurtz Privatdetektei München. Moni hat sich mit dem Chef in einem seiner Detektivbüros verabredet. Moni, wie sieht es denn dort aus?"
Monika Werner: "Schon ein bisschen nostalgisch. Man fühlt sich gleich hineinversetzt in einen Film mit Sherlock Holmes, denn am Schreibtisch haben Sie, Patrick Kurtz, eine Menge Pfeifen, um die 20 Stück – rauchen Sie die auch?"
Patrick Kurtz: "Ja, die rauche ich täglich. Ich bin Pfeifenraucher, seit ich 14 Jahre alt war."
Monika Werner: "Ach nein! Und auch Sherlock Holmes-Fan? Wenn ich hier die Bücher sehe ..."
Patrick Kurtz: "Die Geschichten haben mich schon immer interessiert. Das ist eine Faszination, die aus der Jugend heraus hineingegriffen hat in den Detektivberuf und die sicherlich auch die Berufswahl ein bisschen prägte."
Monika Werner: "Ansonsten passen Alter und Aussehen von Patrick Kurtz weniger. Ich schätze Sie um die 30, durchtrainiert – das sieht aus wie Muckibude?"
Patrick Kurtz: "Fitnessstudio ab und zu."
Monika Werner: "Muss das sein als Detektiv oder wollen Sie das einfach?"
Patrick Kurtz: "Ich kenne viele Kollegen, die ein bisschen beleibter sind, von daher muss es wahrscheinlich nicht unbedingt sein."
Monika Werner: "Aber es ist doch nicht schlecht, fit zu sein, wenn man jemandem als Privatdetektiv in München hinterherrennen muss – ist das schon vorgekommen?"
Patrick Kurtz: "Ja, das kommt vor, und in diesen Situationen ist Fitness hilfreich."
Monika Werner: "Wenn man die Kurtz Detektei München erreichen will, dann am besten über das Internet. Dort findet man eine Telefonnummer. Treffen kann man Sie nicht so schnell? Da klären Sie vorher schon ein paar Fakten ab."
Patrick Kurtz: "Ja, denn um einen Fall bearbeiten zu dürfen, muss ein berechtigtes Interesse gegeben sein. Wenn das vorhanden ist, können wir uns gern unter vier Augen treffen."
Monika Werner: "Berechtigtes Interesse? Das müssen Sie mir mal übersetzen."
Patrick Kurtz: "Das ist ein Begriff aus dem deutschen Recht, der relativ schwammig definiert ist. Er bedeutet letzten Endes, dass das Interesse an der Ermittlung durch unsere Detektive aus München größer sein muss, also das Interesse unseres Klienten, eine Ermittlung durchzuführen, als die schutzwürdigen Interessen desjenigen, der observiert bzw. gegen den ermittelt wird. Die Zielperson verfügt natürlich auch über Persönlichkeitsrechte, die zwangsläufig beeinträchtigt werden durch die Ermittlungen einer Detektei."
Monika Werner: "Wo haben sie denn das dicke Paragraphenbuch? Unterm Kopfkissen? Denn damit müssen Sie ja absolut firm sein."
Patrick Kurtz: "Die "Paragraphenbücher" stehen im Bücherregal und wenn ich sie brauche, hole ich sie raus."
Monika Werner: "Also wir bewegen uns hier in einer Grauzone. Mich interessiert als nächstes die Detektivausrüstung – was da erlaubt ist und wie es erlaubt ist. Ich kann sagen, ich habe schon einmal hineingelugt in den Rucksack – das wird spannend."
Ohne Rechtskunde riskieren Detektive Beweisausschlüsse, Strafanzeigen und Schadenersatzklagen. Wer als Privatdetektiv in München arbeitet, muss seine Rechte kennen und wissen, wo die Grenzen liegen.
Moderation: "Wir sind heute unterwegs mit Detektiven in München, genauer gesagt:
Monika Werner, die immer dorthin kommt, wo wir nicht hinkommen, und glücklicherweise davon im Radio erzählt. Moni ist heute mit einem Detektiv unterwegs. Sie ist bei der Kurtz Detektei München. Da stehen Originalausgaben von Sherlock Holmes, ein
Pfeifensortiment, Paragraphenbücher gibt es auch. Das hat sie uns schon erzählt. Aber was hat denn ein Detektiv an Ausrüstung dabei, wenn er zur Arbeit geht?"
Monika Werner: "Eine gute Kamera, eine Spiegelreflexkamera, und das entsprechende Teleobjektiv. In welchen Entfernungen können Sie knipsen?
Patrick Kurtz: "Bei freier Sicht – das kommt stark auf die Witterungsbedingungen an – sind 400 Meter überhaupt kein Problem."
Monika Werner: "Haben Sie auch ein Stativ dabei? Wenn man sich mal irgendwo abschottet und dann die ganze Nacht wartet, wie man es in Kriminalfilmen sieht, und dann wird derjenige "abgeschossen" mit der Kamera?"
Patrick Kurtz: "Ein Stativ wird bei Einsätzen mit schlechtem Licht genutzt."
Monika Werner: "Was auch sein muss, ist ein kleines Fernglas? Das sieht schon ein bisschen nostalgisch aus."
Patrick Kurtz: "Tatsächlich gehörte es schon meinem Ur-Großvater, vermutlich 30er Jahre von Carl-Zeiss."
Monika Werner: "Eine Maske? Ist das Ihr bitterböser Ernst? Und eine Perücke?"
Patrick Kurtz: "Die Maske kommt selten zum Einsatz, aber wenn man im Auto unterwegs ist und man nicht die Möglichkeit hat, regelmäßig die Ermittler zu wechseln, kann man sie durchaus verwenden, um der Zielperson nicht aufzufallen, weil die Maske natürlich das ganze Gesicht verändert."
Monika Werner: "Eine Opa-Maske ist das übrigens."
Monika Werner: "Und dann haben wir hier noch einen extra Koffer aus Plastik, ungefähr so groß wie ein Fotoapparat."
Patrick Kurtz: "Das ist ein GPS-Tracker. Der ist in den meisten Zusammenhängen illegal, es gibt allerdings Ausnahmen. Beispielsweise wenn unsere Detektive aus München ein Fahrzeug als Zielobjekt haben, das unterschlagen worden ist, können wir da in vielen Fallkonstellationen einen Tracker anbringen, da es sich um das Eigentum des Klienten handelt."
Monika Werner: "Also das ist ein Teil, das man an ein Auto anbringt und womit man dann über das Handy gucken kann, wo sich das Auto gerade befindet."
Patrick Kurtz: "Genau: über Handys, Computer, Tablets – da gibt es verschiedene Möglichkeiten."
Monika Werner: "Dann haben wir hier noch einen Koffer?"
Patrick Kurtz: "Das ist mein Forensikkoffer. Damit können wir Spuren nachweisen und Spuren finden."
Monika Werner: "Dann machen wir gleich mal einen Test: Ich mache Ihnen einen dicken, fetten Fingerabdruck auf die Schreibtischplatte. Also: Rußpulver drauf, dann schön verteilen mit einem feinen Pinsel – ganz weiche Federn – und das Ergebnis ist traumhaft."
Patrick Kurtz: "Die Spur könnten wir nun mit einem Klebestreifen abnehmen oder genauer: Wir nehmen das Rußpulver ab, das den Fingerabdruck abbildet, kleben dann diese Folie auf einen Spurenträger und hätten die Spur somit gesichert."
Monika Werner: "Die Frage ist natürlich: Was wird anerkannt, wenn es darauf ankommt? Ist dieser Beweis auch für ein Gericht tauglich."
Patrick Kurtz: "Wir bräuchten im besten Fall noch Zeugen. Im Allgemeinen ist es so, dass die Aussagen unserer Detektive aus München gerichtsverwertbar sind. Denn wir sind objektive Beobachter, unter anderem deshalb, weil es keine Erfolgshonorare gibt."
Monika Werner: "Apropos Beobachter: Unser nächster Job ist eine Observation – da klinke ich mich jetzt mit ein."
Den zweiten Teil des Interviews finden Sie hier.
Eine Beitrag von MDR 1 Radio.
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